oder auf hochdeutsch „Niederfeller Steifleder“
(abgewandelt von „steifen Leder“)
Wo kommt er her, der Spitzname aller Niederfeller?
Gesicherte Erkenntnisse über die Herkunft des Namens „Schdäifleda“ gibt es nicht. Doch hat man die Niederfeller schon von je her mit diesem Spitznamen foppen wollen.
Spitznamen haben im Übrigen gute alte Tradition im Bereich der unteren Mosel. So nennt man, dem Flusslauf folgend, die Burgener „Kreizschlaafer“, die Hatzenporter „Schlipsebauere“, die Brodenbacher
„Christe“, die Löfer „Käuzjer“, die Alkener „Clubiste“, die Katteneser „Hähnerbibber“, die Oberfeller (übrigens die Lieblingsfreunde der Niederfeller) „Moosrebber“, die Lehmener „Ratzejunge“, die
Gondorfer „Stehkragen“, die Koberner „Maadschraijer“, die Dieblicher „Mannemäscher“ und die Winninger „Klailesse“ oder auch „Blaukepp“. Die Erklärung all dieser Spitznamen wollen wir lieber den
jeweiligen Namensinhabern überlassen.
Befassen wir uns mit dem Spitznamen, den wir auch unserer Mundartgruppe gegeben haben, den „Schdäifleda“
Niederfell war früher ein armes Dorf, von Landwirtschaft, Ackerbau, Weinbau und Viehzucht geprägt. Wie auch anderswo in unserer Region gab es hier viele Kuh- und Ochsengespanne, Traktoren waren lange
kein Thema. Und wenn sich der Niederfeller mit seinem Gespann auf den weiten Weg hoch zu seinen Feldern auf dem Berg begab, kam es hin und wieder vor, dass er sich den langsamen Gang seines Ochsens
oder seiner Kuh angepasst hat. Da dies recht behäbig und steif, also „schdäif“, aussah, kamen unsere lieben Nachbarn schnell auf die Idee, dass die Niederfeller „schdäif“ sind und man sie deshalb mit
dem Spitznamen „Schdäfleda“ titulieren könnte. Dem aufmerksamen Beobachter fällt natürlich gleich auf, dass die Niederfeller alles andere als „schdäif“ sind. Beachte man nur die Bühnenschau der
gleichnamigen Mundartgruppe.
In Gedenken an die alten Zeiten gibt es in Niederfell ein Haus, auf dem ein solches Ochsengespann abgebildet ist. Ähnlichkeiten zweier dort wohnenden Mitgliedern der „Schdäifleda“ sind, wenn
überhaupt, rein zufällig.
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